Lang, Gebrüder Franz und Martin, bedeutende Horn-Virtuosen in den letzten Decennien des vorigen und anfangs des laufenden Jahrhunderts. 1) Franz L., wurde am 23. November 1751 zu Mannheim geboren, hatte bei dem dasigen Hofmusikus Zwini Unterricht auf dem Horn und spielte schon in seinem 8ten Jahre öffentlich. 1763 bereits wurde er als Hofnmusikus angestellt und 1773 heirathete er die Tochter des Musikdirektors Stamitz, eine vortreffliche Sängerin am Mannheimer und dann am Münchener Theater. Später machte er mit seinem Bruder Martin große und erfolgreiche Kunstreisen und 1801 war er noch in der Münchener Hofkapelle. - 2) Martin L., wurde zu Mannheim am 21. Juni 1755 geb. und erhielt ebenfalls von Zwini Unterricht auf dem Horn. 1775 wurde er in der Münchener Kapelle angestellt, gab 1784 in Wien mit Erfolg Konzerte und reiste dann mit seinem Bruder, besonders in Italien. - Eine Tochter von Franz L. war Catharine L., eine ausgezeichnete Sängerin. Sie wurde im November des Jahres 1774 in Mannheim geboren, erhielt zuerst Gesangs-Unterricht bei Dorothea Wendling und begab sich dann 1789 nach Italien, wo sie in Padua Pacchiarotti’s Unterweisung genoß. Zwei Jahre darauf debütirte sie mit ungemeinem Succeß auf dem Theater zu Mantua und sang dann mehrere Jahre lang auf den bedeutendsten Bühnen Oberitaliens, sich mit Ruhm neben Künstlern wie Crescentini, Marchesi und Matucci behaupten. Eine Krankheit des Kehlkopfes nöthigte sie aber die Bühne zu verlassen und sie kehrte nach München (wo ihr Vater seit 1778 war) zurück und verheirathete sich daselbst 1796 mit dem Sänger Zuccarini, lebte aber nur noch bis zum 4. Mai 1803, eine Kehlkopfschwindsucht war die Ursache ihres Todes. - Martin L. hatte einen Sohn, Theobald mit Vornamen, welcher 1783 zu München geb., sich frühzeitig zum Violinspieler bildete und schon 1798 in der Hofkapelle seiner Vaterstadt angestellt wurde. 1802 erhielt er ein Engagement im Stuttgarter Orchester, behielt aber nur zwei Jahre seine Stelle und kehrte nach München zurück, wo er 1808 die Sängerin Regine Hitzelberger (s. Hitzelberger) heirathete. Außer diesem Theobald hatte Martin L. noch einen Sohn, Franz Xaver, der 1785 in München geb. war und sich zu einem guten Fagottisten gebildet hatte, als welcher er in der Münchener Kapelle angestellt war; ferner zwei Töchter, Margarethe und Josephine, welche beide gute Sängerinnen waren. Margarethe war 1788 und Josephine 1791 zu München geboren.