Schladebach 1/1861, Bd. 3

Peierl, Johann Nepomuk, geb. den 9. Dezember 1761 zu Altdorf in Baiern, wa sein Vater Haushofmeister des Grafen Tattengach war, trat in das Seminar zu München und lernte auch daselbst Singen und Violine spielen. Eben sollte er seine theologischen Studien antreten, als er sich unwiderstehlich zum Theater hingezogen fühlte. Er debütirte demnach im J. 1780 zu Augsburg mit großem Erfolge, ging dann nach Regensburg, wo er die Tochter des Theaterdirektors Berner kennen lerten und heirathete, und erschien nachgehends auf den Theatern von Salzburg, Wien, Graz und (1787) München. Hierselbst starb er am Nervenfieber am 21. August 1800. Seine Stimme war ein schöner Baß und man lobte neben seinem guten Gesange überhaupt auch seine Darstellung. - Seine Tochter, Antonia, geb. zu München am 2. Februar 1789, wurde frühzeitig in der Musik gebildet, erhielt namentlich von Stadler Klavier-Unterricht, und wurde nachgehends im Singen einen Schülerin Danzi's. Nachdem sie schon in Kinderrollen auf dem münchner Hoftheater aufgetreten war, debütirte sie im J. 1804 als "Astasia" in Salieri's "Axur", und wurde dann engagirt. Ihre angenehme Stimme und vortreffliche Manier verschafften ihr glänzende Erfolge. 1808 heirathete sie den Architekten Fischer und sang dann noch bis ins Jahr 1816, worauf sie sich vom Theater zurückzog und man auch Nichts weiter von ihr hörte.