Eitner 1/1900, Bd. 1

Avenarius, Philipp, geb. um 1550 zu Lichtenstein im Schönburgischen (die von Gerbert 2 angegebene Jahreszahl 1553 erscheint mir zu spät, da 1572 bereits ein Werk von ihm erschien). Auf dem Titel des Druckes nennt er sich nur Musicus und datiert die Dedic. an den Herzog von Württembg. aus Falkenau, 13. Aug. 1572. Auch 1608 nennt er sich ebenso, doch lag mir das Werk nicht zur Untersuchung vor. Gerber nennt ihn einen Organisten in Altenburg; dass er ihn aber einen Sohn des Johann nennt, ist ein Irrtum, denn er war der Bruder des Johann I, wie man M. f. M. 31, 20 lesen kann. Nach dem dortigen Wortlaute könnte man glauben, er sei in Württemberg angestellt, doch widerspricht dies der Dedikationsunterschrift, die Falkenau bei München als Wohnort bez. Von seinen Werken sind nachweisbar: Cantiones sacrae 5 voc ... Norinbg. 1572 in offic. viduae & haered. Ulr. Neuber. 5 Stb. 30 Mot. [Proske. B. M. Brieg: D. A. B. 5a. Devota acclamatio novis honoribus Dn. Jos. Avenarii Cicensis... Jenae 1608 Lippoldianis. Text: Dum petis Ennomiae. [Proske: C2. 6a. B. Proske Ms. in Stb., Abtlg. Butsch Nr. 205: Vater unser im Himmelreich 5st., fehlt C. Ms. B. B. Z 28. Codex in fol. Part. mit Taktstr. aus dem 16. Jh., derselbe Tonsatz. Mss. B. Br. 18 Mot. u. a. zu 4-7 Stim. in alten Hds. Nr. 2. 3. 4. 5. 11. 14. 15. 20 und 101, meist in Orgeltabulatur notiert. Ms. 11, 6 Stb. B. Zw. Nr. 112: Appropinquante Jesu portas, 6 voc.