Bremer 1/1882

Maria Antonia Walpurgis, Prinzessin von Baiern, Tochter des nachherigen Kaisers Karl VII., * den 18. April 1724 zu München, treffliche Componistin und Dichterin; erhielt eine ausgezeichnete Erziehung, beonsders in allen Fächern der Kunst, in der sich sich, außer in der Musik, auch als Malerin und Dichterin in französischer und italienischer Sprache hervorthat. Nach ihrer Vermählung mit dem Churfürsten Friedrich Christian von Sachsen, wurde sie der Mittelpunkt aller Kunstbestrebungen des damaligen Dresdens. Männer wie Hasse, Naumann, Porpora, die Sängerin Mara, der Maler Raphael Mengs ec. sammelte sie um sich. Porpora und Hasse waren ihre Lehrer in Gesang und Composition. Für ihre hohe geistige Bedeutung spricht auch ihr lebenslanger Briefwechsel mit dem geistvollsten Fürsten des vorigen Jahrhunderts: mit Friedrich dem Großen, den sie wiederholt in Potsdam besuchte. Hochgefeiert u. verdient um die Kunst, + sie am 23. April 1780 in Dresden. Von ihren Compositionen sind die beiden genialen, durch schöne Melodik ausgezeichnten Opern: „Talestri, regina della Amazonne“ 1754, u. „Il trionfo della fedeltà“, 1756, am bedeutendsten; außerdem schrieb sie mehrere hübsche Lieder ec. In einem der historischen Concerte in Paris, wurden 1881 mehrere Arien aus ihrer Oper „Talestri“ mit großem Beifalle wieder zu Gehör gebracht.